Alain Tuor: "Den EM-Titel werde ich nie vergessen"

Letzte Saison hat Alain Tuor Gold an den Europameisterschaften gewonnen. Im Interview spricht er über den grossen Erfolg, den Saisonstart, das anstehende Heimrennen und die bevorstehende Saison.

13. Apr. 2022

Der Handbiker aus der Kategorie MH1 ist im Februar ins Trainingslager nach Fuerteventura gereist und hat in der vergangenen Woche unter der Sonne der Toskana trainiert. Danach ist es für den Mann aus Münsingen weiter nach Marina di Massa ans erste Saisonrennen gegangen. 

Wie bist du mit dem Saisonstart zufrieden? 
Ich bin sehr zufrieden wie die Rennen in Italien gelaufen sind. Es ist toll aus dem Trainingslager heraus Rennen zu fahren. Mit dem vierten Platz im Strassenrennen und dem fünften Rang im Zeitfahren habe ich meine eigenen Erwartungen leicht übertroffen und freue mich auf die nächsten Rennen. Auch wegen gesundheitlichen Problemen war die Vorbereitung nicht optimal und es bleibt noch Arbeit in den nächsten Wochen. Ich bin gespannt.

Wie war die unmittelbare Vorbereitung im Trainingslager in der Toskana?
Die Tage waren schlicht perfekt. Ich habe viel Grundlagenausdauer trainieren können und dies bei idealen Wetterbedingungen. Da ich bei kaltem und schlechtem Wetter, wie es Anfang April in der Schweiz war, nicht draussen trainiere, war die Woche sehr wichtig. Gerade für mich ist es enorm wichtig, regelmässig das Gefühl auf der Strasse zu haben.

Am Ostermontag steht das Rennen in Kiesen quasi vor deiner Haustüre an. Was bedeutet das für dich?
Es ist der Hammer ein Rennen zu Hause fahren zu können. Da es so nah ist, können Familie und Freunde am Streckenrand stehen. Bei Rennen in Italien oder anderswo ist das kaum möglich. Das macht es zusätzlich speziell. Dazu kommt die sportliche Komponente. Ich liebe es Rennen aus dem Training zu fahren. 

Wie überraschend kam für dich das EM-Gold im vergangenen Jahr? 
Der Sieg ist schon eher überraschend gekommen. Die hügelige Topographie, was mir eigentlich nicht so liegt, macht die Goldmedaille noch etwas schöner. Ich werde diesen Tag nie vergessen. Meine Frau ist kurzfristig aus der Schweiz nach Österreich angereist und hat an der Strecke kräftig Stimmung gemacht. Das war ein wunderschöner Moment den Erfolg mit ihr geniessen zu können.

Was hat sich bei dir nach diesem Titel verändert? 
Auf der einen Seite hat das Interesse an mir zugenommen und ich habe mehr Rückmeldungen bekommen. Endlich konnte ich was vorweisen und wollte mich professioneller aufstellen, um mich kommunikativ besser verkaufen zu können und Sponsoren anzulocken. Auf der anderen Seite hat es bei mir mental viel ausgelöst. Der Sieg auf einer schwierigen Strecke hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Plötzlich merkte ich, dass ich etwas schaffen kann.

Was sind deine Ziele in der soeben begonnenen Saison?
Anfangs Mai steht der Weltcup im belgischen Ostende auf dem Programm. Die komplett flache Strecke am Meer entlang kommt mir entgegen. Ich habe zu diesem Ort eine spezielle Beziehung. Dann steht Ende Mai die EM wieder in Österreich an. Ich reise als Titelverteidiger an und habe sicher etwas Druck. Ich bin gespannt, wie sich das auswirken wird. Der Hammer wäre, mich für die WM in Kanada im August qualifizieren zu können.

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