Ronny Keller war Eishockeyspieler beim EHC Olten und wurde 2013 kopfvoran in die Bande gecheckt. Als Folge ist auch er querschnittgelähmt. Anders als Beltrametti hatte Keller den Gedanken an eine Querschnittlähmung zuerst verdrängt: „Ich redete mir ein, dass ich das wieder hinbekomme, wenn ich mich so verhalte, wie die Ärzte es sagen“, schildert Keller die ersten Stunden nach dem Unfall im Interview mit der Schweizer Paraplegiker-Gruppe. Dagegen wusste Beltrametti gleich, dass es Etwas Ernstes ist. „Ich hatte starke Rückenschmerzen. Zwei Stunden später bekam ich im Spital von Grenoble die Diagnose.“ Für ihn waren die Träume vom Weltmeistertitel und Olympiasieg zerstört.
Beltrametti galt als grosses Skitalent und kommender Spitzenfahrer. Nach Medaillen an den Junioren-Weltmeisterschaften hat er am Tag vor dem Unfall im Super-G seinen zweiten Podestplatz im Weltcup herausgefahren. Bis zum verhängnisvollen Sturz war er auf dem Weg zu seinem ersten Sieg auf der höchsten Stufe.
Zwei Unfälle – zwei unglückliche Ereignisse
Während Keller anfänglich nicht mehr weiterleben wollte, musste Beltrametti lernen „loszulassen und bereit zu sein für ein neues. Aber der Prozess kann lange dauern“, gibt der heutige Hotelbesitzer zu. „Ganz abschliessen kann man wohl nie. Nach drei, vier Jahren war ich aber wieder zufrieden, glücklich und zufrieden; darauf habe ich hingearbeitet.“ Der Sturz war für Beltrametti einfach ein Fahrfehler. „Ja, der kleine Fehler war da, aber dann brauchte es eine ganze Reihe unglücklicher Umstände, dass es mich derart traf. Kurz: Es war Pech. […] In diesem Moment fehlte einfach das Glück.“
Bei Keller war ein Gegenspieler involviert, der ihn von hinten in die Bande beförderte. Verzeihen sei nicht das richtige Wort. „Von mir gab es nie ein Wort in diese Richtung. Es ist, wie es ist. […] Es lief einfach blöd. Für mich war die Angelegenheit mit einem abschliessenden SMS an ihn erledigt“, hegt Keller keinen Groll auf den Gegenspieler und wollte darüber hinweg.