Ende April hat das SRF einen Bericht ausgestrahlt, nachdem gegen die aktuelle Streckenführung der Weltmeisterschaften fast 70 Einsprachen eingegangen sind. Während dem über eine Woche dauernden Megaevent wären gewisse Strassen von Morgenfrüh bis Abendspät komplett gesperrt. Zieleinfahrt aller Rennen sind auf dem Sechseläutenplatz im Herzen von Zürich geplant. Erstmals soll die Paracycling-WM in die der Elite eingebettet sein – soll.
Ende Januar wurden die provisorischen Strecken veröffentlicht und dagegen gibt es nun eben heftige Gegenwehr. An vorderster Front gegen diese Pläne ist der Stiftungsratspräsident des Kinderspitals Hottingen Martin Vollenwyder: «Unser Spital wäre während neun Tagen fast komplett abgeschnitten.» Da lässt er sich auch vom geplanten Übergang bei Notfällen nicht beschwichtigen und führt aus, dass der Zugang auch für ambulante Patienten gewährleistet sein muss.
Sportchef des OK Oliver Senn entgegnet dem, dass sie sich bewusst gewesen seien, dass es Einschnitte geben wird und Einsprachen kommen werden. Von diversen Geschäften in der Stadt Zürich wurde der Vorschlag gebracht, dass man gewisse Rennen auf der offenen Rennbahn in Oerlikon enden lassen kann. Dem widerspricht Senn vehement: «Das würde komplett dem widersprechen, was Zürich 2024 eigentlich will. Es geht darum eine inklusive WM zu veranstalten und allen die gleichen Rahmenbedingungen zu bieten. Das geht nur wenn wir alle am gleichen Ort haben.»
(Noch) keine Signale der UCI
Der Radweltverband UCI hat sich zum Knatsch bisher nicht geäussert, hält aber im Reglement fest, dass das Exekutiv-Komitee das Recht eine WM auszurichten, entziehen kann, wenn unvorhergesehene Umstände die Organisation der WM gefährden. Vollenwyder sagt abschliessend, dass «wir den Rekurs nicht zurückziehen können, wenn es keine Änderung gibt und es dann bedauerlicherweise keine Rad-WM geben wird.» Die Fronten scheinen sehr verhärtet zu sein. Meiner Meinung nach wird es nicht so weit kommen. Der Imageschaden wäre für die Stadt und alle Beteiligten viel zu gross. Nun braucht es von beiden Seiten gewisse Kompromisse. Affaire à suivre…